Vor all zu nicht langer Zeit bekam ich von Christoph Schodl, dem musikalischen Leiter und Baritonisten der Weinbergmusikanten beim Musikantenfest der Edelhofmusikanten ihre zuletzt produzierte CD mit dem Titel "Grüße aus dem Weinviertel" in die Hand gereicht. … mit den Worten „damit bei dir ja keine Langeweile aufkommt“ :-)
Christoph, vielen Dank fürs Geschenk.
Die Weinbergmusikanten – übrigens eine sehr treffende und wohlklingende Bezeichnung für eine Partie, dessen Mitglieder im nordöstlichen Teil des Weinviertels verstreut sind, eine lockere Fahrradfahrt von Hodonín
entfernt – ist eine junge ambitionierte Formation, die aus „Twentyagers“ besteht. Als echte Fans der böhmischen Blasmusik fallen sie nicht nur damit auf, dass sie oft bei Veranstaltungen „auftauchen“, wo ich sie nicht erwarten würde. Sie gehen damit nicht „hausieren“ aber bei genauerer Betrachtung erweisen sie sich als Spitzenreiter im „Sammeln“ von solchen durchaus begehrten Trophäen wie das bundesweite „Jungmusikerleistungsabzeichen in Gold“.
Wie viel 12-köpfige Partien gibt es schon in Österreich, die locker gleich 9 Baren auf die Waage legen können? In der Partie herrscht ein echter Geist der Kameradschaft, um das zu erkennen, muss man kein geschulter Psychologe sein. Ein gutes, kameradschaftliches Klima ist für mich immer die Grundvoraussetzung für eine solide Performance, denn ohne perfektes Zusammenspiel und Rücksicht aufeinander kommt keine Stimmung auf, es läuft dann auch hier so gut wie gar nichts. Auf ihrer Homepage kann man über jedes Mitglied der Formation Persönliches nachlesen. Unter „Ambitionen:“ bei "Emu", René Emminger, erwähne ich hier seinen mir sehr sympathisch klingenden Grundsatz „Am boden bleim und nie vagessn wo i her kumm !!!“ Diese Formation mit solchen Grundsätzen steht nicht nur mir, sondern sicherlich auch anderen Fans ziemlich nah. Meine Sammlung von "Tubisten, die ich mag" habe ich um Andreas Ertl, den Bassisten dieser Formation, erweitert.
Als Demo-Kostprobe (im Klartext: ich habe wieder ein Stúck herauseditiert, um nicht mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten) habe ich die Polka Křepická von Dominik Strouhal ausgesucht, die mir persönlich im Vergleich zu Live-Auftritten dieser Formation am Ehesten ihrem spezifischen Vortragscharakter entspricht. Liebe Freunde, das ist fúr mich die solide und gepflegte böhmische Blasmusik mit "Herz und Liebe". Punkt.
Nachsatz von mir: die Polka trägt den Namen Křepická, ist also dem winzigen Dorf Křepice unweit von Humpolec, paar Kilometer südlich von Brünn gewidmet, einem Ort, zu dem der Komponist sicherlich eine besondere Beziehung haben muss. Dominik Strouhal spielte in Jan Slabák seinem musikalischen Leben eine wichtige, sicherlich motivierende Rolle.