Im Monat Juni erinnern wir uns an den Geburtstag von Jindřich Praveček, einem vielseitigen Musiker, Dirigentent, Pädagogen, Komponist, der mit Hingabe sein ganzes Leben der tschechischer Musik weihte.


Jindřich Praveček
1909-06-28, Výprachtice
2000-02-11, Pardubice

Geburtsscholle, Ouvertüre


Musik Jindřich Praveček
  es spielt Jugendblasorchester der
  Musikschule Jeseník
als Pflichtstück
beim internationalen Wettbewerb von Blasmusikorchestern in Ostrava 2009-10-16

Jindřich Praveček war in der tschechischen Musikszene zeit seines sehr aktiven Lebensschaffens ein bedeutender Musikkomponist und Dirigent, erfahrener Pädagoge an den militärischen und zivilen Fachhochschulen, ein künstlerischer Berater, ein Jury-Mitglied und Vorsitzender von Festivals sowie Wettbewerben von Blasmusikorchestern zu Hause und im Ausland.

Er beeinflusste bedeutend die Entwicklung der tschechischen konzertanten Musik. Prave4ek  hinterließ viele umfangreiche Arbeiten über Blasorchester und ihre Instrumentation. Er selbst komponierte 159 Opus-Stücke. Seine Inspiration fand er vor allem in tschechischer Volksmusik. Seinen Namen trägt ein regelmäßig abgehaltenes Blasmusikfestival  "Pravečkův Lanškroun", dessen er ein regelmäßiger Besucher war. Die Stadt Lanškroun erteilte Jindřich Praveček den Titel "Ehrenbürger der Stadt Lanškroun".

Im Jahre 1956 wurde Jindřich Praveček von damaliger Fabrik für Musikinstrumente AMATI Kraslice ersucht, die künstlerische Führung des Werkorchesters zu übernehmen. Trotz vieler widrigen Umstände hatte er diesen Posten angenommen. Nach Jahren intensiver und geduldiger Arbeit brachte er diesen Amateurorchester gemeinsam mit dem Dirigenten Karel Hájek  auf ein hohes Niveau. Dies fand ein Echo in vielen Wettbewerben zu Hause und im Ausland, wo dieses Orchester eine Reihe beachtenswerter Ergebnisse erzielte. (Amati Kraslice war der erste Sieger des damals noch sehr prestigeträchtigen Wettbewerbes "Das goldene Flügelhorn").

Jindřich Praveček wirkte aber auch als Gastdirigent bei vielen heimischen Spitzenorchestern, er war gerne gesehenes Mitglied von Bewertungsjurys bei Veranstaltungen in ganz Europa. Er war der Pate von vielen neu gegründeten Blasmusikfestivals, die er auch besuchte ... mit Kmoch Kolín  angefangen, Koletova Rtyně fortsetzend bis zu seinem eigenen, geliebten "Pravečkův Lanškroun".

Jindřich Praveček hatte ein außergewöhnliches Verständnis für gewöhnliche Musikanten, zu denen er einen sehr netten Zugang unterhielt. Deshalb wurde er unter den Amateurmusikanten sehr beliebt. Er genoss bei ihnen ein ungewöhnliches Ansehen und daher überall willkommen.

Ohne Übertreibung kann gesagt werden, dass Jindřich Praveček unter Persönlichkeiten der tschechischen Konzertblasmusik einen bedeutenden Platz einnimmt. Seine persönliche kompositorische "Handschrift" ist unverwechselbar. Genauso wie sein Empfinden für die Volksintonation, innbrünstige Melodizität sowie meisterhafte Instrumentation.

Er war ein Dirigent mit einem unfehlbaren absoluten Gehör, mit einer übersichtlichen Geste, einer natürlichen Autorität sowie einem gütigen Humor. Er war auch bekannt als erfahrener Pädagoge und strenger, aber immer gerechter Juror.

Jindřich Praveček strahlte einen ungebrochenen Glauben in eigene schöpferischen Kräfte aus sowie die Überzeugung, den richtigen Lebensweg gewählt zu haben.
Er erreichte ein ansehenswertes Alter von 90 Jahren.