Evropský portál české dechovky / Europäisches Portal böhmischer Blasmusik / European portal of Bohemian brass EVROPSKÝ PORTÁL ČESKÉ DECHOVKY
EUROPÄISCHES PORTAL BÖHMISCHER BLASMUSIK
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Adieu Max Waeber

- DE -

Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, ist nicht tot, der ist nur fern. Tot ist nur, wer vergessen wird.
--Immanuel Kant

Max Waeber (r.)
1935-05-27, Pfäffikon - 2014-01-01, Pfäffikon, Schweiz

hier  als Ehrendirigent nach dem Stück Počápelská von J. Poncar
beim Túfaranka-Gastspiel in Niederurnen, Schweiz am 2008-01-04
(im Bild mit kapelník Jan Bílek)
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Im Laufe dieser Woche erreichte mich die traurige Nachricht aus der Schweiz, dass unser liebe Freund Max Waeber aus Pfäffikon, nach einer längeren, zähen Krankheit uns in den frühen Morgenstunden nach dem Jahreswechsel zum Neuen Jahr 2014 für immer verlassen hat.

Max Waeber, beruflich ein erfolgreicher und in der Zürcher Gegend weit bekannter Geschäftsmann mit Möbel, Bettwaren, Vorhängen, Teppichen, war in der Gemeinschaft der böhmischen Blasmusik vor allem bekannt als ein außergewöhnlicher, leidenschaftlicher Liebhaber.

Er war nicht nur als ein Liebhaber bekannt, sondern landesweit als einer der wenigen (wenn nicht sogar der Einzige), die einen wahrlich beeindruckenden, breiten Überblick über die böhmische Blasmusikszene hatten. Er kannte alle Starkomponisten der böhmischen Blasmusik sowie viele herausragende Blasmusikspieler, wie auch  namhafte Leute der böhmischen Szene persönlich. Er unterhielt mit diesen enge freundschaftliche Beziehungen über viele Jahre, kannte bis zum ungewöhnlichen Detail ihre Einstellung, Denk- sowie Arbeitsweise. Er sammelte jeden wichtigen Charakterzug ihrer Persönlichkeit und deren Lebenseinstellung, die er erstaunlicherweise stets im Kopf behielt. Zu diesen Persönlichkeiten samt der zugehörigen Verwandtschaft zählten unter anderem Karel Vacek, Jaromír Vejvoda, Josef Poncar, Karel Valdauf, Ernst Mosch, herausragende Persönlichkeit der Hoch- und Deutschmeister Julius Herrmann, um hier nur einige zu nennen.
 



einige Briefe von Max
(click to enlarge)

Im Jahre 2007 wurde Max Waeber auf mich aufmerksam gemacht, dass ich mich mit der böhmischen Blasmusik befasse. Er begann meine Veröffentlichungen mit sichtlicher Leidenschaft - durch Vermittler - zu lesen. Er hielt vom Computer nicht viel und war daher nicht, wie man heute sagt, "vernetzt". Er begann mir Briefe zu schreiben, aus denen ich bis dahin für mich unbekannte, sehr interessante, vertrauenswürdige Details über Persönlichkeiten erführ. Unsere Kommunikation nahm rasch an Umfang zu. Fast jede Woche bekam ich einen Brief von Max mit unterschiedlichen Reflexionen, die sich aus meinen Beiträgen und seinen weiteren Assoziationen ergaben, stets ergänzt mit Infos, was sich in der Schweiz - aus seiner Sicht - so tat. Er schrieb Briefe, ich antwortete per E-Mail, die ihm in Papierform vermittelt wurden. Diese Briefe enthielten unter anderem bereits auch Hinweise auf verschiedene gesundheitliche Beschwerden und Arztbesuche, die ihn sehr plagten und evident an der aktiven Ausübung seines Hobby stellenweise massiv hinderten (Musikantenabende, Freundestreffen etc.)

Mit zunehmenden gesundheitlichen Schwierigkeiten sowie Arztbesuchen, die ihm zwangsweise auch in seinem Geschäftsleben mannigfache Probleme einbrachten, begann unsere Kommunikation "um zwei Ecken herum" verständlicherweise nachzulassen. Seine Briefe verfasste er konsequent auf einer alten Schreibmaschine vom Schweizer Fabrikat Hermes der Firma Paillard SA, die - wie er mitteilte - leider nicht existiert. Die Schreibmaschine stand in seiner Blasmusikecke im Geschäft (eine zweite gleichen Fabrikates hielt er stets in Reserve). Zum Schreiben kam er immer dann, wenn im Geschäft kurzfristig nicht viel los war. Seine Reflexionen waren daher gelegentlich nicht nur auf ein Thema orientiert, nach dem Motto, "weitere  Pause, neue Ideen".

Aus seinen Briefreflexionen lässt sich eine nachvollziehbare Schätzung für viele Persönlichkeiten aus dem breiten Spektrum der böhmischen Blasmusikszene deutlich herauslesen. Sollte ich mich aber - zwangsweise - nur auf einen Namen beschränken, dann müsste ich Karel Vacek nennen. Mit Karel Vacek unterhielt Max Waeber einen freundschaftlichen Kontakt über viele Jahre. Karel Vacek war für Max Waeber eine Persönlichkeit mit enormer menschlicher Güte und Ausstrahlung, außerdem sprach er nach Max Worten ein einwandfreies Deutsch.

Die Abdankung findet am Dienstag, den 14. Jänner 2014, um 14 Uhr in der reformierten Kirche Pfäffikon statt.
Der Abschied von Max Waeber auf dem Friedhof in Pfäffikon wird im engsten Familienkreis genommen.

Nikdy se nevrátí pohádka mládí / Nie wieder kehrt zurück das Märchen der Jugend


Musik, Text Karel Vacek
es spielt R.A. Dvorský´s Melody Boys
Gesang
R.A. Dvorský, Karel Vacek

S.a.
Skladatel Karel Vacek / Komponist Karel Vacek
R. A. Dvorský - Král české zábavné hudby / König der böhmischen Unterhaltunsmusik

Eidgenössisches Wapen

"Respice, lector, in nihil ab nihilo quam cito recidimos."
"Bedenke, Leser, wie schnell wir vom Nichts ins Nichts zurückkehren."
(Grabsteinspruch)