Evropský portál české dechovky / Europäisches Portal böhmischer Blasmusik / European portal of Bohemian brass EVROPSKÝ PORTÁL ČESKÉ DECHOVKY
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"Chopina a Schumanna mám rád, ačkoli je nemůžu vystát."  "Chopin und Schumann habe ich gerne, obwohl ich beide nicht ausstehen kann." -- Antonín Dvořák

Am Wochenende, den 29. und den 30. Mai fand in Hodonin der bekannte Blasmusikwettbewerb Zlata Kridlovka statt.

Wie manche, aber sicherlich nicht alle wissen, gehört Hodonin zur Hochburg der mährischen Blasmusik. Dies kommt nicht von ungefähr. Es ist nämlich jene Gegend, die nicht nur mit fruchtbarem Boden und viel Sonne begnadet ist, wo Weintrauben besonders gedeihen, es ist auch jene Gegend, wo von altersher gute Laune, Heiterkeit und Geselligkeit in der fleißigen Bevölkerung tiefe Wurzeln haben. Zur guten Laune gehörte immer schon die Musik, vor allem ökonomisch bedingt, die Blasmusik in kleinen Gruppen. Es ist natürlich nicht nur Hodonin allein, wo die Folkloretradition derartig tiefe Wurzeln aufweist, sondern es sind gleichermaßen unzählige Orte der ganzen süd- und mittelmährischen Region mit ihren spezifischen Bräuchen, Trachten und Festen. Hodonin stellt aber für alle einen gemeinsamen, anerkannten Bezugspunkt. Die Liebe zur Blasmusik äußert sich in Hodonin in vielfältiger Weise, nicht zuletzt auch in der Form des Glockenspieles vom Rathausturm um die Mittagszeit. Liebhaber der Blasmusik werden nämlich um diese Zeit mit unafdringlichen, sanften Tönen mit der Polka "Sumarinka" von Karel Vacek zum Mittagstisch im Rathauskeller mit ausgezeichneter Küche geladen. Wer in Hodonin um die Mittagszeit weilt, sollte sich diese Gelegenheit keinesfalls entgehen lassen. ...

Zum Goldenen Flügelhorn, daß alle zwei jahre stattfindet, wurden diesmal aus den eingelangten Anträgen 13 Blasmusikformationen eingeladen (s.a. Plakat)). Jeder Blaskapelle stand für die Präsentation ein Zeitrahmen von ca 30 Minuten zur Verfügung. Die Präsentation bestand aus dem Pflichtstück "Der Galopp von Bajaderen", einem früheren Werk vom Friedrich Smetana im Arrangement von Karl Belohoubek., Darüber hinaus blieb es jeder Blaskapelle frei, die Präsentation nach eigener Fason zu gestalten, insbesondere die Wahl der Stücke, die Reihenfolge, die Art der Moderation zu bestimmen.
Plakat (Ausschnitt)

Die Jury gehörten folgende Personen an: Karel Belohoubek, Vorsitzender, JiriVolf, Jiri Cano, Gerald Hoffmann, Michal Galovec und Stanislav Horak.

In den drei Präsentationsblöcken haben sich am Samstag folgende Blasformationen vorgestellt:

1. Block: Beginn 10.00 2. Block: Beginn 14.30 3. Block: Beginn 19.00
  • Majovanka - Slowakei
  • Zlatanka - Kobylnice
  • Hulinane - Hulin
  • Verovanka - Verovany
  • Hufi Mzikanti - Österreich
  • Mala Cerna Hudba - Karvina
  • Nadlicanka -Slowakei
  • Sokolka - Sakvice
  • Die Bradler - Österreich
  • Plzenska 12 - Plzen
  • Istvanci - Sardice
  • Krizovianka - Slowakei
  • Frystancka Javorina - Zlin

Die Darbietung der Blasformationen war im Laufe des Tages derart hoch und ausgeglichen, daß unter den Zuhörern allgemein die Ansicht zu hören war, die Jury werde es ja nicht leicht haben. Dies ist dann auch am Sonntag bei der Veröffentlichung der Gesamtergebnisse tatsächlich bestätigt worden.

Die Hodoniner Innenstadt gehörte am Sonntag Vormittag den gastierenden Kapellen, die an unterschiedlichen Plätzen Stellung bezogen hatten. Gegen 11 Uhr marschierten dann alle Formationen zum Platz zwischen der Kirche und dem Rathaus, s. z.B. den Anmarsch von Krizovjanka aus der Slowakei, Istvanci aus Sardice, Hulinane aus Hulin, Sokolka aus Sakvice, wo die heilige Messe im Freien unter Mitwirkung aller Musiker zelebriert wurde, s.a. Monsterkonzert vorm Rathaus. Wettermäßig konnte es nicht schöner ausfallen; beim Sonnenschein und dem Duft der für diese Gegehend bezeichnenden und zu dieser jahreszeit blühenden Akazienbäume konnten die Anwesenden an einem einmaligen Erlebnis teilnehmen. Nach der Heiligen Messe wurden alle Kapellmeister vom Bürgemeister der Stadt zu einem Begrüßungsdrink eingeladen.
heilige Messe

Die offizielle Bekanntgabe der Ergebnisse fand im Kulturhaus am Nachmittag um 14.30 statt. Das Kulturhaus war wieder zur Gänze voll wie am Samstag abend, vermutlich mit seinem Fassungsvermögen für 900 Zuhörer für eine derartige Veranstaltung unterdimensioniert. Im Nachmittagprogramm spielten die Siegerkapellen, die die ersten drei Plätze errungen haben. Es wurden u.a. Diplome in folgenden Kategorien vergeben: die besten Blaskapellen im goldenen (1-7) und silbernen (8-13) Band, Diplome für den jüngsten und den ältesten Teilnehmer, für die besten Sänger, für die beste Dramaturgie, für die besten Instrumentalisten, für die das Pflichtstück am Besten vortragende Blaskapelle.
Monsterkonzert

Die Ergebnisse des Goldenen Flügelhorns 2004, Platzierung

Die genaue Punktebewertung kann dem Protokol entnommen werden.

1. Platz, Gold mit Auseichnung: Blasformation Sokolka aus Sakvice

Musikalischer Leiter: Vladimir Pfeffer, Kapelmeister: Mag. Jan Svoboda
Lehring - Lehrer
Tomas Kasnik - Zbynek Bilek
Kapelmeister
Mag. Jan Svoboda
Sokolka - Sänger
Libor Cupal, Martiona Vladova
Lenka Svobodova, Jan Dvorak
  • 2. Platz: Hulinane aus Hulin, musikalischer Leiter Rudolf Beran, Kapelmeister Petr Polak
  • 3. Platz: Istvanci aus Sardice, musikalischer Leiter Marek Bures, Kapelmeister Jenda Zahradka
  • 4. Platz: Krizovjanka / Slowakei
  • 5. Platz: Zlatanka aus Kobilnice
  • 6. Plzenska 12 aus Plzen
  • 7. Platz: Frystacka Javorina
  • Die Performance der TOP 7 war erstaunlich ausgeglichen. Sehr interessant ist es,daß es zwischen ihnen in Punktebewertung oft einen einzigen Punkt Unterschied gegeben hat!
  • Die restlichen Blaskapellen landeten im silbernen Band.
1. Platz: Sokolka aus Sakvice
2. Platz: Hulinane aus Hulin
3. Platz: Istvanci aus Sardice

Diplome für beste Performance in folgenden Kategorien

  • Das Pflichtstück bestspielende Blaskapelle: Sokolka aus Sakvice
  • Die sympatischste Blaskapelle (lt. Publikum): Istvanci aus Sardice
  • Die beste ausländische Blaskapelle: Krizovjanka / Slowakei
  • Der jüngste Teilnehmer: der Flügelhornist von Sokolka, Tomas Kasnik, 13 jahre alt
  • Der älteste Teilnehmer: der musikalische leiter von Zlatanka,
    Jaroslav Humpolik, 77 Jahre jung
  • Die besten Instrumentalisten: Petr Polak, Hulinane; Bretislav Kotrba, Plzenska 12
  • Die besten Sängerinnen: Duo Lucie Pinselova, Miroslava Sandtnerova,
    Krizovjanka / Slowakei
  • Die besten Sänger: Libor Cupal, Sokolka; Peter Solarik, Majovanka
  • Die beste Dramaturgie: Zlatanka
  • Josef Frybort Preis für die jüngste Blaskapelle: Hufi Muzikanti aus Österreich
Die Veranstaltung wurde abgerundet mit einer umwerfenden Performance der Blaskapelle Bojane, dem Siger des letzten Goldenen Flügelhorns, die vom Maestro Jan Slabak persönlich dirigiert wurde. Das gesamte Programm wurde ohne Noten, die angeblich zu Hause vergessen wurden, gespielt. Thja, wenn man sich so was leisten kann :-) ?
Bojane unter der Leitung von
Maestro Jan Slabak
Die besten Sängerinnen, Krizovjanka
Lucie Pinselova - Miroslava Sandtnerova
- Antonin -
Tomas Kasnik, s.a. Biographie,
jüngster Teilnehmer von ZK2004
Karel Belohoubek
Jury-Vorsitzender
Kapelmeister von Istvanci
der Lieblingskapelle des Publikums
Jenda Zahradka aus Sardice

Österreichische Beteiligung am Goldenen Flügelhorn

Bradler relaxing vorm Auftritt
Zum Auftritt noch 10 Min.
Bradler on Stage
Die zwei österreichischen Blaskapellen, die Bradler und die Hufi Muzikanti erreichten mit einer sehr soliden Performance Plätze im silbernen Band.

Unter der musikalischen Leitung von Andi Zimmerl konnten die Bradler, die den Abendblock am Samstag einleiteten und von mir durch das Programm geführt wurden, mit ihrem mährischen Gesang viele Herzen des anwesenden Publikums erreichen. Es wurde aber auch offensichtlich, daß der Gesang nie sorgfältig genug vorbereitet werden kann. Für die Bradler ist dir Teilnahme am Goldenen Flügelhorn eine gewiß wertvolle Erfahrungsquelle in jeder Hinsicht gewesen.

Die jungen Hufi Muzikanti unter der musikalischen Leitung von Josef Hufnagl sind mit ihrem bestechend sanften Feeling für den mährischen Vortrag besonders positiv aufgefallen. Die Hufi Muzikanti wurden mit ihrem Durchschnittsalter von 18 Jahren als die jüngste Blasmusikformation gewürdigt. Für mich war es erstaunlich zu hören, wie Roland, der Bassist dieser Formation, noch nicht 14 Jahre alt, sein Instrument virtuos beherrscht.

Hufi Muzikanti nach Auftritt
Roland, 13 Jahre
Hufi Muzikanti
Hufi Muzikanti vorm Rathaus
/AS