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  Nach Mitternacht war ich wieder zu Hause - unterwegs begleitet vom sehr starken Regen - vom 1. Blasmusikfestival Zbořilovy Milotice, das am 19. Juni 2016 im linken Flügel des Schlosses von Milotice stattfand. Am Festival nahmen die Blaskapellen die örtliche Miločanka, Jižani, Drietomanka sowie der Gastgeber des Festivals Mistříňanka teil. Die Fotos werden im Laufe des Montag-Nachmittages online. Meine Eindrücke vom Festival kommen kurz danach. Aus meiner Perspektive, alles in allem, ist das Blasmusikfestival sehr gelungen.

Fotos vom Festival befinden sich im Fotoalbum.

Videoaufnahmen der Blaskapellen Miločanka, Jižani, Drietomanka und Mistříňanka  befinden sich im Videoalbum.

Die Gründung dieses Festivals hängt eng mit besonderen Verdiensten des Herrn Zbořil, gebürtigem Miloticer zusammen, der sein ganzes Leben der Pflege und Förderung der Blasmusik im Ort widmete. Insbesondere legte er Wert auf die musikalische Förderung der jungen Leute, zu denen damals auch die Buben Pavluš gehörten.

Die Festivalgründung zu Ehren des Herrn Zbořil ist gedacht als ein Ausdruck des Dankeschön seitens der Brüder Pavluš für die musikalische Lebensorientierung sowie ein besonderer Bezug zu lebenden musikalischen Traditionen. Der Gründer dieses Festivals ist daher die Blaskapelle Mistříňanka, die wir ohne die tatkräftigen Erziehungsaktivitäten des Herrn Zbořil mit größter Wahrscheinlichkeit kaum hätten.

Foto rechts: Pavluš-"Buben", Antonín und František, Zöglinge ihres musikalischen Vaters des Herrn Zbořil

Welche Stimmung begleitete das Festival? Hier einige meine Eindrücke. Diesmal machte ich mich früher "auf die Socken", um in Milotice mit einem gewißen zeitlichen Vorsprung von etwa einer halben Stunden vorm Festival anzukommen. Der Festivalbeginn war für 16:00 Uhr angekündigt. Ich war aber durch die Anzahl angekommener Gäste recht überrascht, die auch mit PKW's angekommen sind. Der relativ geräumige Parkplatz vorm Schloss sowie die angrenzende Wiese waren ziemlich voll. Aha, dachte ich mir, wer weiß, ob mit diesem Andrang gerechnet wurde. Es wurde nicht gerechnet, wie ich dann kurz darauf von Antonín Pavluš erfuhr. Daher mussten hektisch noch vor Beginn vom benachbarten Ort eine größere Menge von Sitzbänken organisiert werden.

Den größten Festivalbeitrag "sicherte" Antonín selbst, als er im Gespräch mit mir - entgegen meinen Befürchtungen - die Meinung vertrat und behauptete, dass es nicht regnen wird. Für mich deutete alles darauf hin. Nun, ein Einheimischer wird wohl "wissen", blitzte mir durch den Kopf. Das Festival fand im linken Schlossflügel und zwar unter "blankem Himmel" statt, was natürlich immer ein beachtliches Risiko in sich birgt. In einer solchen Situation ist das Wetter bekanntlich für den Erfolg oder gänzlichen Misserfolg eines derartigen Unternehmens entscheidend. Antonín hatte recht behalten, ein heftiger Regen setzte erst dann, als die Örtlichkeit bis zur letzten Bank komplett frei geworden ist. Bei meiner Abfahrt regnete es bereits anständig und noch vor der Staatsgrenze setzte eine verrückte Dusche ein, die mich den ganzen Weg bis nach Hause ohne Ablass begleitete.

Das Festival war für mich eine willkommene Gelegenheit mit einer Reihe von Freunden "gleicher Blutgruppe" zusammen zu kommen. Dabei waren manche Details aus dem privaten Leben der Musikanten zu erfahren, Änderungen in der Besetzung von Blaskapellen, was man bei derartigen Gelegenheiten in der Regel aus der ersten Hand erfährt. Es bot sich u.a. auch die Gelegenheit, den anwesenden Texter Josef Dofek persönlich kennenzulernen, meines Erachtens eines der vorrangigen Textern in der Gegenwart, dem ich in E-Mails des öfteren "drohte", ihn in seinem Domizil zu besuchen:-) Wie schnell die Zeit an uns vorbeihuscht, wurde mir bewusst, als ich im Gespräch mit dem Sohn von Kapellmeister von Drietomanka Jaro Múdry sprach, der - in Tracht - mir "einzureden versuchte", dass er bereits 7 Jahre alt ist. Letztes Mal sah ich ihn schlafend im Kinderwagen während meines Besuches des Festivals in Drietoma. Eine Freude bereitete mir auch die Zusammenkunft mit Pavel Jech, der seinen ausgeschiedenen Bruder bei der Blaskapelle Jižani zur Gänze als Sänger und Moderator vertritt. 

Noch ein Gedanke eher grundlegender Natur, der mir Irgendwie beiläufig bewusst wurde. Je stabiler die Kapellenbesetzung, desto ausgeglichene, langfristige Performance jeder Blaskapelle.  Eine Blaskapelle stabil zu halten ist aber in der Regel keine triviale Aufgabe, die leicht zu bewerkstelligen ist.

In Hinblick auf die tontechnische Unterstützung ließe sich - meiner Beobachtung nach - in der Zukunft vielleicht manches noch verbessern.

Mein Gesamteindruck: Das Festival hinterließ in mir einen sehr gutes Gefühl, Aktivitäten von Mistříňanka haben mich eigentlich nie enttäuscht. Vielen Dank an František  Pavluš für die persönliche Einladung und den freien Eintritt.

Siehe auch Jubileum / Jubiläum - Růženka Dobešová 70