Im Zyklus der Blasmusikveranstaltungen im Hodoníner Kulturhaus stellten sich am 14. Februar die Blasformationen Večerka sowie Maguranka aus dem slowakischen Raum von Prievidza dem interessierten Publikum vor.
BK Večerka, BK Maguranka |
Beide Formationen waren „hörbar“ gut vorbereitet, Sie bereiteten den Zuhörern, meinem Gefühl nach ein Abendprogramm von einem qualitativ hohen Niveau. Geboten wurden größtenteils Stücke, die den Zuhörern von den bereits veröffentlichten eigenen CD´s in der jeweiligen Interpretation bekannt waren. Darunter auch meine Lieblinksnumer „Děvčica z Moravy“ von Václav Maňas jun. (ich bin gerade dabei, Václav seine eingesandte Autobiographie ins Deutsche zu übersetzen). Manchmal gefallen mir CD-Aufnahmen besser als entsprechende Live-Auftritte. Ähnliche Erfahrung macht sicherlich jeder. Die Live-Interpretation dieser Nummer von Večerka war, nicht zu letzt durch die Rückkopplung seitens des Auditoriums hinreißender als auf ihrer letzten Scheibe. BK Maguranka zeigte sich ebenfalls engagiert und bemüht, sich von der besten Seite zu zeigen. Beeindruckend war nicht nur ihre Gesangsabordnung an der hohen Zahl, sondern auch, vor allem bei den Damen wegen ihrer kristallklaren, einnehmenden Stimmen.
Der wesentliche Unterschied in der Präsentation beider Blasformationen lag aber im Darbietungscharakter. Večerka hatte, wie ich diese Partie immer beobachte, durch eine feinfühlige, sanfte, dynamisch reichlich abgestufte Art und Weise vor allem auf die Gefühle und das Herz der Zuhörer abgesehen gehabt. Ich kann auch sagen, woher das kommt. Ihre Interpretationen sind weitgehend getreue Abbildungen der Gefühl- und Gemütszustände ihres musikalischen Leiters Zbyněk Bílek. Die Blaskapelle Maguranka hingegen wollte mit ihrem sichtlichen Zugang „jetzt geht´s los“ (im Übrigen ein schöner, gleichnamiger Marsch von Franz Lehar, dem Operettenkönig) Unterhaltungsstimmung aufbringen, mit Heiterkeit das Publikum anstecken. Mir schien phasenweise, dass diese Aufbruchstimmung mehr die Musiker erfasste als das Publikum. Mir kam es vor, wie wenn die Präsentation stellenweise von einem ziemlich hohen, konstanten Schallpegel irgendwie nicht runter zu bringen ist.
Jožka Šmukař, Jožka Novák |
Jožka Šmukař, ein erfahrener Mann des Podiums, im Dunstkreis des Fernsehens tätig, des Zeichens Sänger und in Sachen Blasmusik unterwegs als ein aktiver Befürworter, übernahm die Moderation für Večerka. Die Moderation von Maguranka besorgte in gefälliger Weise einer der Sänger.
Alles in allem konnte auch der ziemlich wählerische Besucher mit dem Abendprogramm recht zufrieden sein.
Rechts: Diskussion unter den Proponenten der mährischen Blasmusik in der Pause.
S. auch einige Aufnahmen von diesem Abend im Fotoalbum.