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"V Mistříně na dolině ..." -- "Ve Svatobořicích tam je dobře ..." |
In Mähren haben wir ein neues Blasmusikfestival, das den Namen eines der profiliertesten Förderer der böhmischen Blasmusik, Antonín Pavluš trägt.
Das Blasmusikfestival Pavlušův Mistřín fand zum ersten Mal am 23. November 2008 in Svatobořice-Mistřín statt. Vom Gastgeber, der ortsansässigen Mistříňanka wurden zum Mitwirken folgende Blasformationen eingeladen: Vlčnovjanka, Stříbrňanka, Vlčovanka aus der Slowakei sowie Žadovjáci. Durch das Programm mit Wort führte in sachkundiger Weise Růženka Dobešová.
Das Blasmusikfestival war, trotz eines für örtliche Verhältnisse relativ hohen Eintrittspreises ausverkauft. Das Kulturhaus in Mistřín mit seinem größten Veranstaltungsraum im Ort war mit etwa 600 sitzenden Besuchern gerammt voll. Alle teilnehmenden Blaskapellen haben sich von ihrer besten Seite gezeigt und fanden mit ihrem, für den Geschmack des örtlichen Publikums besonders feinfühlig ziseliertem Programm sehr großes Gefallen. Der Bürgermeister von Svatobořice-Mistřín hat bei seiner kurzen, einleitenden Begrüßung über das Wirken von Mistříňanka große Worte der Anerkennung gesprochen. Bei der Gelegenheit wurden allen Kapellmeistern Geschenke überreicht. ...
Am Podium erschien aber auch Miloš Procházka, der gemeinsam mit František Pavluš keine Mühe scheute, Revisions- und Korrekturarbeiten vorzunehmen, damit Mistříňanka ihre beeindruckenden, erstklassig aufgenommenen neuen 6CD´s sowie 6DVD´s im Mistříňanka-Tonstudio produzieren konnte. Es fehlten auch nicht Hauptsponsoren von Mistříňanka, vor allem der Instrumentenerzeuger Amati-Denak Kraslice, der mit einer umfangreichen Kollektion mitgebrachter Blasinstrumente aufwartete. Der technische Manager des Werkes, Herr Havránek, brachte für Mistříňanka auch ein Geschenk mit, eine werksneue Piccolo-Trompete.
In einem kleinen, unscheinbaren Ort Svatobořice-Mistřín, wenige Kilometer von Kyjov entfernt, gründete Antonín mit einer Handvoll begeisterter Gleichgesinnter die Blaskapelle Mistříňanka, die all die Jahre unermüdlich die böhmische Blasmusik mährischen Zuschnittes vor allem im In- aber auch im Ausland evangelisierte. Die Blaskapelle gehört nach wie vor, wie sich der Blasmusikinteressierte vor allem in ihrer Heimat leicht überzeugen kann, zu den beliebtesten mährischen Spitzenformationen. Mistříňanka ist gegenwärtig ein Synonym für "unsere Blasmusik" schlechthin, wie es die Leute oft bezeichnen. Unterm Kplm. František, dem Bruder von Antonín, zugleich aktivem Baritonisten in der Crew, ist auch die weitere Orientierung der Blaskapelle für die nächster Zukunft programmatisch gesichert. Die Blaskapelle bleibt ihren kulturellen Wurzeln, ihrer ursprünglichen, von Antonín festgelegten Sendung traditionell nach wie vor treu. Irgendwelche, vor allem kommerziell bedingte, tendenzielle Anpassungen stehen nicht zur Diskussion, wie mir von František im Gespräch versichert wurde.
Mistříňanka, die "Apostel-Crew der mährischen Blasmusik" ist im Augenblick, während ich diese Zeilen schreibe, unterwegs in die Schweiz. Ich kann allen meinen Schweizer Blasmusikfreunden nur wärmstens empfehlen, sich diese Formation, insbesondere nach den erfolgten "Verjüngungen" der letzten Zeit, nicht entgehen zu lassen.
S.a. Fotoarchiv