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10 Jahre Blaskapelle Blecharanka / 10 let dechové hudby Blecharanka

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"Fortes fortuna adiuvat"
"Wer wagt, gewinnt.
Kann aber auch voll auf die Goschen fallen."

"Wir auch ..."
Hannes Thell, der Head des Event-Managements
bringt den jungen Blasmusikfans - auf Wunsch - Armband-Kontrollstreifen an

In den heutigen Morgenstunden kehrte ich vom Jubiläumsfest im Zeichen des 10-jährigen Bestehens der Blaskapelle Blecháranka zurück, das am verlängerten, nun vergangenen Wochenende von Freitag, den 30. Mai bis Sonntag, den 1. Juni in ihrem gemütlichen Heimatort Andau an der ungarischen Grenze stattgefunden hat.

In aller Kürze darf hier bereits vorweggenommen werden: Die 14-köpfige Crew der Blaskapelle Blecharanka, bestehend aus temperamentvollen jungen Menschen, hat es mit diesem einmaligen Fest riskiert, völlig neue Massstäbe für die Abhaltung von Blasmusikfeiern zu setzen. Die Rechnung ging voll auf. Die Festveranstalltung wurde aus meiner Sicht - ohne Und und Aber - zu einem schlagenden Riesenerfolg. Die Gemeinde der böhmischen Blasmusik kann sich in der Zukunft auf einiges gefasst machen, was von der Blaskapelle Blecháranka, einem sehr engagierten Förderer der böhmischen Blasmusik in Österreich, noch kommen mag.

Ich brachte umfassendes Mediamaterial mit mir nach Hause. Ich werde nun schrittweise ...
- Fotos von allen drei Tagen nachbehandeln und ins Fotolbum stellen ,
- (HD) Videos verarbeiten und ins Videoalbum stellen ,
- anschließend werde ich einen ausführlicheren Bericht über diese ganz besondere Veranstaltung verfassen (s. bereits unterm Video).

Videos sind für alle Geräte inkl. SmartPhones für Browser Opera (kostenlos verfügbar) optimiert.


Blaskapelle Blecharanka
 
10 Jahre Blecharanka
Blaskapelle Blecharanka
(click to enlarge)
Das groß angelegte Fest zum 10-jährigen Bestandsjubiläum der Blaskapelle Blecharanka war nicht nur für die Blaskapelle ein würdevoller geschichtlicher Meilenstein, sondern auch für die böhmische Blasmusik der Gegenwart, wie ich glaube, ein beachtenswertes Event. Die letzten Töne einer für drei Tage anberaumten Veranstaltung verhallten, das Riesenzelt wurde genauso schnell abgebaut wie aufgestellt. Die gewohnte Stille auf der Wiese neben dem am Ortsrand gelegenen Weingartens kehrte wieder zurück.  Die Festatmosphäre wurde auf Fotos und Videos weitgehend festgehalten. Zur Abrundung biete ich hier noch einige Gedankenreflexionen, die mir erwähnenswert erscheinen.

Ein Fest von der Größenordnung zu veranstalten, wie es von Blecharanka in Andau aufgezogen wurde, ist sowohl in finanzieller als auch logistischer Hinsicht  ein schöner Brocken, eine überaus riskante Angelegenheit. Mich beschäftigte daher die substanzielle Frage, wie kommt es, dass sich eine so junge Blaskapelle traut,  ein erstes Jubiläumsfest gleich im großen Stil zu veranstalten.  Die Antwort musste ich nicht lang suchen. Jedem Besucher musste  die Anzahl angebrachter Reklameplakate im Riesenzelt sofort ins Auge stechen. Ich habe mir die Mühe gemacht und zählte nach: Es haben sich um die 80 bis 90 Sponsoren am Gelingen des Festes mit finanzieller, materieller oder sonstiger Unterstützung beteiligt. Eine derartig rege Beteiligung von Sponsoren ist ein Ausdruck einer bewundernswerten, selten zu beobachtenden Solidarisierung. Freilich treten dabei Synergie-Eeffekte auf, die allen Beteiligten, der Gemeinde, der Region zu gute kommen. Hier ziehen alle an einem "Strang", was sich für das Gemeinwohl längerfristig nur positiv auswirken kann.

Mit diesem Fest hat die Blaskapelle Blecharanka zugleich gezeigt, dass sie ein sehr engagierter Förderer der böhmischen Blasmusik in Österreich ist.

Um die Gesamtausgaben so niedrig als möglich zu halten, haben sich die Mitglieder der Blaskapelle die Aufgaben bei Realisierung so untereinander  aufgeteilt, dass praktisch alle Teilbereiche abgedeckt wurden: PR und Gesamtorganisation, Sponsorenkontakte, den Aufbau und Abbau des Riesenzeltes (unter der Anleitung von Fachkräften der Leihfirma),  Anbringen von Reklamematerial, Starkstromzuleitung und Verteilung, Management von Parkplätzen, Unterstützung des eingeladenen Gastronomie-Betriebes etc. Also eine bewundernswerte Teamarbeit, nicht nur am Podium. Zur Stelle waren Rotkreuz-Mitarbeiter genauso wie ein Team der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr mit Ausrüstung. Die drei Tage verliefen ohne einzige Panne. Die Rahmenbedingungen für einen störungsfreien Auftritt der eingeladenen Blaskapellen waren somit gegeben.

Zur Mitgestaltung der Geburtstagsfeier wurden neuen befreundete Blaskapellen eingeladen, die dem anwesenden Publikum eine reichhaltige, bunte Blasmusik-Kost geboten haben. Jede Blaskapelle freilich auf ihre spezifische Art. Mit dem Gastgeber Blecharanka präsentierten sich dem Publikum also zehn ausgeprägt unterschiedliche, individuelle Blaskapellen. Für jeden war etwas dabei. Reichlich zu hören waren klassische Stücke der böhmisch-mährischen Blasmusik, darüber hinaus Eigenkompositionen von Autoren aus eigenen Reihen sowie andere durchaus anspruchsvolle Stücke aus dem Segment der Unterhaltungsmusik. Ich habe das Gesamtangebot als ausgewogen empfunden.

Man konnte sich aufs Neue überzeugen, dass das Interpretationsniveau der Blaskapellen von Jahr zu Jahr im Steigen begriffen ist. Folgende Blaskapellen haben zur diesem aus meiner Sicht sehr gelungenen Blasmusik-Event ihren soliden Beitrag geleistet. Die von von mir zusammengeschnittenen Videos vermitteln am Besten den Charakter der jeweiligen Blaskapelle und bedürfen kein weiteres Kommentar. Jede Blaskapelle hat ihre Anhänger.

Und welche Assoziationen ich mit den Blaskapellen rückblickend verknüpfe? Hier ein paar Gedankenbruchstücke:

Pro stany: Eine sehr engagierte, junge Formation, bei deren Entree ich an die Blaskapelle Makos denken musste. Hans Makos ist der Verdienst zuzuschreiben, dass er mit seiner Blaskapelle die böhmische Blasmusik in Österreich wesentlich belebte.

Túfaranka: Ein unermüdlicher blasmusikalischer Botschafter aus dem mährischen Süden mit erstklassischen Solisten, Kenner der mährischen Seele mit einem sehr sympathischen Gesangsquartett.

Legrúti: Eine engagierte Blasformation, die mit ihrer südmährischen Gemütlichkeit und manchen schmissigen Kompositionen aus eigenen Reihen viele Blasmusikfans locker gewinnt. Geboten werden gelegentlich Stücke, die unter die Haut gehen.

Weinbergmusikanten:Eine Blasformation, die einen sehr schönen, soliden und kompakten Sound mit prominenter Bassführung anbietet. Was die böhmische Blasmusik anlangt, handelt es sich überwiegend um die deutsche "böhmische" Blasmusik. Die Abwechslung bereichert.

Blecharanka: Der Gastgeber hatte es beinahe geschafft, das Riesenzelt zum Einsturz zu bringen (für Stimmung im Riesenzelt, siehe das Video). Meinem Empfinden nach war das vermutlich der Höhepunkt der Festtage. Die Freiwillige Feuerwehr hinterm Riesenzelt war stets einsatzbereit.

Mistrinanka: Für nicht wenige die Referenz für Blasmusik in Mähren, mit einer bald 50 Jahre langen Tradition und beinahe 10.000 absolvierten Auftritten. Mit  dem Blaskapellengründer Antonín  Pavluš, der anwesend war,  ist ein Gedankenaustausch immer ein Gewinn. Der letzte Marsch am Mistříňanka-Video  ist eine Rarität: Der Marsch enthält zwei besondere Themen, ein Lieblingslied von T.G. Masaryk und im letzten Teil "Hei Slawen", die alte Hymne der slawischen Völker.

Dunajska kapela: Eine Blasformation, die auch zur späten Stunde es mühelos schaffte, mit einen ergreifenden Sound das noch gebliebene Publikum zu begeistern. Kurz um, geprüfte Profis mit einem bis zwei Beinen in der Militärmusik verankert.

Wendi´s Böhmische Blasmusik: Wendi bleibt seiner klassisch-böhmischen Ausrichtung treu. Der produzierte Sound ist meinem Empfinden nach gepflegt böhmisch, auch wenn Stücke von Mosch gespielt werden. Wendi feiert noch in diesem Jahr einen "Runden". Für mich ein Grund, ihm einen Beitrag zu widmen.

MaChlast: Eine erstklassige Musikerpartie, die mit Begeisterung in mehrdimensionalen musikalischen Räumen stets ihre eigenen Interpretations-Grenzen suchen. Das von Christof Zellhofer vorgetragene Solostück war u.a. eines der Highlights des Festes, ein musikalisches Leckerbissen.

Gloria: Das Erfolgsrezept dieser Formation besteht aus einer dosierten Mischung aus erstklassiken solistischen Einlagen, bekannten Volksmusik-Potpourris sowie leichten Kabarett-Splittern. So ist es auch diesmal Pavel Skopal oder Vojta Novotný gelungen, mit ihren makellosen Soli, begleitet von Minishow-Einlagen manch Herz im Publikum zu fesseln.


Ton-, Lichttechnik Christian Sprinzl
alias SALB (www.salb.at)
(click to enlarge)
Für die Ton- und Belichtungstechnik war mein Sohn Christian, alias Firma SALB (www.salb.at) zuständig.

Das Riesenzelt wurde im Schnitt zu fast 100 Prozent mit Besuchern gefüllt. Ich wage nicht einmal den Count zu schätzen. Es kamen Gäste aus nah und fern. Nicht wenig Blasmusikfans nahmen lange Anreise in Kauf. Ich selbst konnte Gäste aus der Schweiz, Deutschland und Holland begrüßen. Gekommen sind aber auch Anhänger der böhmischen Blasmusik aus Ungarn, Mähren und der Slowakei.

Vor Ort gab es auch drei renommierte Instrumentenbauer, die ihre Erzeugnisse zur Schau sowie einem probeweisen Spielen stellten: Musikhaus Votruba sowie der Instrumentenbauer Fehrer, beide aus Österreich und der Instrumentenbauer Grinner aus Deutschland. Ebenfalls war die Blasmusikzeitschrift "Mucke" aus Deutschland vertreten.

Abschließend stellt sich die Frage: War nun "10 Jahre Blecharanka" eine Geburtstagsfeier oder ein Blasmusikfestival? Es war beides und es war von der Größenordnung, wie ich es einschätze, eines der größten Events im Bereich der böhmischen Blasmusik in Mitteleuropa im Jahre 2014.

Die junge Crew führte uns vor, was sich machen lässt. Und ... was gemacht wird, das zählt auch tatsächlich. Das Event geht in die Geschichte der böhmischen Blasmusik ein. Vielen Dank für den Mut und die Entschlossenheit im Namen aller Blasmusikfans, ein derartiges Event werden zu lassen.

Geburtstagsgratulation.

Distinct vocalists

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