In Hlohovec, einem kleinen Ort inmitten von Weingärten, unweit vom [[Schloss Lednice]], ehemals einem beliebten Aufenthaltsort der Fürsten von Lichtenstein, fand am Wochenende den 23. Februar ein Musikantenball im Stil eines Europatreffens statt. Die dort ansässige Blaskapelle Večerka hatte Freunde aus
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Gäste vom "Osten": Dunajská kapella |
zwei benachbarten Ländern zum Mitwirken eingeladen: die Edelhof- musikanten aus dem nördlichen Burgenland sowie die Dunajská kapela aus der Slowakei. Zu diesem Treffen mussten Musikanten keine Pässe mehr mitnehmen, dafür aber mehr Notenmaterial. Denn die musikalische Festivität brach kurz nach 20 Uhr aus und fand erst gegen 4 Uhr morgens langsam ihren Ausklang. Vor der Veranstaltung hegte ich die Absicht, lediglich bis Mitternacht zu bleiben. Meiner Tanzpartnerin sagte aber die freundliche Stimmung im Saal bei anspruchsvoller Blasmusik und flottem Tanz derart zu, dass wir bis halb Vier die nette Atmosphäre genießen konnten.
Alle drei Formationen wirkten recht entspannt, spielten fast durchgehend und engagiert, mit gelegentlichen kurzen Pausen dazwischen. Vom Publikum wurden alle drei sehr positiv aufgenommen, wie sich aus den Tischgesprächen unter den Teilnehmern ableiten lies. Trotz des Müller Thurgau, ausgesprochen guten Weins, der mir von meinem neben mir sitzenden freundlichen Hobby-Weinbauer vor Ort
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Gäste vom "Westen": Edelhofmusikanten |
pausenlos eingeschenkt wurde, fiel mir bei den Edelhof- musikanten bei zwei Stücken auf, dass das gewählte Tempo „zwei Haarbreiten“ zu langsam angesetzt war. Dafür ging Dunajská kapela stellenweise überhaupt nicht knauserig mit Reservelautstärke um. Die am Heimatboden blasende Večerka wirkte auf mich, wie schon so oft, sehr locker, duftig, mühelos, ihre Disziplin und Konzentration stets zugedeckt haltend. Baritonist Lenz von den Edelhofmusikanten, der an dem Tag seinen 32-sten Geburtstag feierte, dürfte vermutlich nicht wenig überrascht sein, als ihm dann ein Ständchen – Uplakaná von Antonín Žváček – von Večerka zu seinem Geburtstag gespielt wurde. Einige Damen im Hintergrund reagierten geistesgegenwärtig. Sie bildeten spontan einen Kreis um ihn und luden, eine nach der anderen, den lieben Lenz zum Tänzchen in ihrer Mitte ein, hierzulande ein alter Brauch.
Die Tombola fiel, wie auch in den Jahren davor, recht üppig aus, deren Organisation und Besorgung, wie immer, im „Kompetenzbereich“ des omnipräsenten Managers und Blasmusikliebhabers Pavel Kašník lag.
Im Gegenzug wird nämlich die Blaskapelle Večerka bei dieser Gelegenheit gastieren. Meiner Schätzung nach dürften die in Walbersdorf vorhandenen Räumlichkeiten nur knapp ausreichen.
S.a. Fotos in der neuen Fotogalerie