S.a. Fotogalerie, Militärmusik
In der [[Günther Burstyn]]-Kaserne in Zwölfaxing, Niederösterreich gab es heute, den 22. September den Tag der offenen Tür. Es gab allerhand zu sehen, was das Militär anzubieten hat. Das Interessanteste für mich und zugleich der Grund für meinen Besuch war allerdings das Gastspiel des Militärkommandos Burgenland mit der Eisenstädter Militärmusik. Es wurden erwartungsgemäß überwiegend Märsche gespielt, aber auch einige moderne Stücke in das 90 Minuten dauernde Konzert im Freien eingeflochten. Mir hat das Konzert recht gut gefallen. Geliefert hat die Partie einen kompakten, saftigen Sound (nicht zuletzt wegen der 6 Tuben gleichzeitig am Werk) und Dynamik wurde auch beachtet :-))
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Warum überhaupt die Erwähnung von Militärmusik auf diesen Seiten?
Der Grund liegt auf der Hand. Der indirekte Beitrag der Militärblasmusik für die Pflege der böhmischen Blasmusiktradition ist nicht einmal so unerheblich. Dies gilt in gleichem Masse sowohl für Tschechien als auch für Österreich. Aus den Reihen der Militärblasmusik kommen nämlich viele gute Musiker, die häufig im Bereich der böhmischen Blasmusik ihre neue "musikalische Heimat" finden. Es ist daher sehr bedauerlich, dass in Tschechien im Zuge der politischen Umwälzungen der letzten 10 Jahre viele bedeutende Zentren der Militärmusik de facto "über Nacht" aufgelöst wurden. Die Abgänger dieser Ausbildungszentren entliesen in der Regel ausgezeichnet ausgebildetes Personal, Musiker, die in der mährischen Blasmusik eine herausragende Rolle oft als Kapellmeister oder "Leader" spielten. In Österreich besteht meiner Beobachtung nach kein akuter Bedarf, im Bereich der Militärmusik an irgendwelche derartigen Sparmassnahmen zu denken.
Im Laufe der letzen 20-30 Jahre leisteten in der Eisenstädter Garnison Musiker ihren Militärdienst ab, die man heute in mehr als einem Dutzend böhmischer Blasformationen im östlichen Teil Österreichs antreffen kann. Und das soll nicht erwähnt werden? Möge diese, in der [[K.u.k Armee]] begründete und seitdem gepflegte Tradition noch lange bestehen.
Im Bild Dirigenten Vizeleutnant Leopold Linshalm mit Oberstleutnant Hans Miertl (r.)