Die Malokarpatska Blaskapelle hat in den 20 Jahren ihrer aktiven Tätigkeit von 1975 bis etwa 1995 das Geschehen auf dem Gebiet der böhmischen Blasmusik in der Slowakei stark aufgemischt. Die Blaskapelle hatte im gesamten mitteleuropäischen Raum aufgetreten. Sie hatte einen bedeutenden Einfluss auf die böhmische Blasmusik ausgeübt, nicht nur in der Slowakei, sondern sicherlich auch dort, wo sie außerhalb ihrer Heimat auftrat.

Es ist erwähnenswert, auch auf die Gefahr hin, es ständig zu wiederholen: Mit tschechischer Blaskapelle meine ich immer eine böhmisch-mährisch-slowakische Blasmusik, ohne Rücksicht auf die spezifische regionale Färbung. Ich habe nicht vor, Akronyme wie CMS-Blasmusik u.ä. einzuführen, die bei den Fans nur Verwirrung stiften könnte. Daher verwende ich kurzum den Sammelbegriff böhmische Blasmusik. Das nur nebenbei.

Die Malokarpatska Blaskapelle bestand aus professionellen Spitzenmusikern, die zu den renommiertesten Musikgruppen in der Kultur- und Medienwelt der Slowakei (Philharmonie, TV, Rundfunk) gehörten. Dies war sicherlich eine der Grundlagen für die allgemeine Professionalität der Band. Die zweite, nicht minder bedeutende Basis des außerordentlichen Erfolgs der Blaskapelle war die Persönlichkeit eines vielseitigen Menschen, der nicht nur über ein breites Spektrum für das "Handwerk" notwendiger Fähigkeiten, sondern darüber hinaus über ein Ideenreichtum, Mut und seine unmittelbare Nähe zu Menschen, zur Volkstradition verfügte.

Und so bin ich nun bei Adam Hudec angelangt. Ich werde nun versuchen, seine Fähigkeiten hervorzuheben. Es gelingt mir sicher nicht, sie alle aufzuzählen. Eine Rangfolge nach „Wichtigkeit“ wird bewusst auch nicht vorgenommen, denn es ist die Synergie der Ganzheit, die mich an Herrn Adam Hudec so fasziniert. Ich schreibe dies ohne Übertreibung.

Auf die Fähigkeiten von Adam Hudec angesprochen, kann folgendes festgehalten werden: Er ist ein außergewöhnlich einfallsreicher, aktiver Komponist, Arrangeur, Bandleader, Manager, Organisator, Oboe-Solist, Sänger, ausgezeichneter Kenner der Blasmusikszene, Mitglied zahlreicher Jurys, Moderator, Pädagoge, Förderer, Unterstützer, Propagator. Hinzu kommt der Zeitaufwand für unzählige Kapellenproben, Auftritte, Studioaufnahmen, CD-Produktionen usw. Darüber hinaus nimmt er sehr aktiv am öffentlichen Leben und gesellschaftlichen Ereignissen teil. Zieht man zudem in Betracht, dass dieser Mensch einen durchaus zivilen Lebenswandel führte und führt, so stellt sich spontan die Frage, wo zaubert er für all die eben genannten Dinge überhaupt die Zeit er?

Meine bislang unbestätigte Hypothese könnte sein: Adam Hudec stehen im Rahmen der Vereinbarung mit Gott 72 Stunden pro Tag zur Verfügung, während alle anderen – ohne Vereinbarung – müssen mit lediglich 24 Stunden auskommen:-). Wie soll ich es sonst erklären?

Adam Hudec bekommt of eine Einladung, eine seiner unzähligen Kompositionen zu dirigieren. Bei einer solchen Gelegenheit kommentierte er authentisch, wie er zur Blasusik gekommen ist und fügte interessante Details über sich selbst hinzu. Adam Hudec ist auch im Bereich der klassischen Musik zu Hause, was bei mir zu weiterer Sympatie beiträgt.

Die Präsenz der Malokarpatská kapela jener Zeit war für viele Blaskapellen ein starker Anreiz, die Gesamtqualität ihrer eigenen Auftritte weiter zu verbessern.

Zum Schluss noch ein paar Fakten: Die Malokarpatská Blaskapelle hatte rund 50 CDs aufgenommen, war mindestens 500 Mal im slowakischen Fernsehen mit voll durchdachten Programm zu sehen und war mehr als 50 Mal im Slowakischen Radio zu hören.

Der Karel-Pádivý-Preis, die höchste Auszeichnung in der Slowakei im Bereich der Blasmusik, wurde Adam Hudec in den Jahren 1995 und 2009 für seine herausragenden kompositorischen und pädagogischen Aktivitäten verliehen.

Hinweis: Das Video endet mit einem Auftritt der Malokarpatská kapela im würdigen Ambiente der Burg von Bratislava, wo sie slowakische Evergreens spielen. Neben den Solisten der Malokarpatská Blaskapelle traten auch slowakische Gesangslegenden auf: Bea Litmanová, Melánya Oláryová und Jozef Kuchař.